Es geht weiter mit unserer Mini-Serie Facebook Ads für Blogger und unserer Gastautorin Jenni von KuneCoco. Heute geht es darum die richtige Zielgruppe einzustellen. Im ersten Teil der Serie ging es um die Grundlagen der Facebook Ads im zweiten Teil um die Kampagnenstruktur von Werbeanzeigen.

Im letzten Beitrag der Reihe haben wir uns den Aufbau von Facebook Ads angeschaut, heute kommen wir zur richtigen Zielgruppe. Denn niemand von uns möchte Geld zum Fenster hinauswerfen, weil er an die falsche Zielgruppe ausgespielt hat.

Wenn ihr eure Kampagne angelegt habt, habt ihr auf der zweiten Ebene, der Werbeanzeigengruppe, die Möglichkeit eure Zielgruppe einzustellen.

Werbeanzeigengruppe

Facebooks Ads Werbeanzeigengruppe

Die einzige Angabe, die ihr machen MÜSST ist eine Standortangabe (oder eine Custom Audience, doch dazu im letzten Teil der Serie mehr). Bei mir hier ist „Deutschland“ voreingestellt. Ich wähle meist auch Österreich und die Schweiz aus und ergänze „deutsch“ bei der Sprachauswahl, sodass ich auch dort Leser ansprechen kann (Facebook hat derzeit übrigens oft den Bug, dass ihr Ländernamen auf englisch eingeben müsst, um das ganze Land zu erfassen). Ihr könnt natürlich auch nur gezielt auf Städte eingehen und mit der Umkreisangabe arbeiten, wenn ihr beispielsweise ein regionales Event bewerben wollt oder einen Post habt, der besonders für Bewohner einer gewissen Region interessant ist.

Angaben wie Alter oder Geschlecht bedürfen keiner weiteren Erklärung. Spannender hingegen werden die Optionen unter „Detailliertes Targeting“. Denn hier könnt ihr richtig kleinteilig targeten und sogar gezielt Interessen ausschließen. Es gibt Auswahlen für Demografie, Interessen, Verhaltensweisen, Arbeitgeber oder Berufsbezeichnungen.

Hast du beispielsweise einen Familien- oder Mamablog, kannst du sogar das Alter der Kinder der Eltern bestimmen, die du ansprechen möchtest:

Facebook Ads Zielgruppen Detailed Targeting
In den USA gibt es hier noch viel kleinteiligere Auswahlen. Hier ist es möglich, auch auf die wahrscheinliche politische Orientierung oder das ungefähre Haushaltsnettoeinkommen abzuzielen. Hier in Deutschland geht (noch) nicht alles.

Tipp: Achtet unbedingt auf die Kategorie der Begriffe, die ihr hier eingebt!  

Facebook Ads Zielgruppen Detailed Targeting

In diesem Beispiel würde ich mit dem ersten „Blogger.com“ Menschen ansprechen, die sich für die Website blogger.com interessieren. Mit dem zweiten „Blogspot“ targete ich Menschen, die in ihrer Berufsbezeichnung „Blogspot“ angegeben haben. M
it dem 3. Begriff „Blogspot“ sprecht ihr Menschen an, die „Blogspot“ als Arbeitgeber angegeben haben. Das kann, je nach Begriff, einen großen Unterschied machen!

Für ein ganz besonders detailliertes Targeting könnt ihr eure Zielgruppe über die Auswahl „Zielgruppe eingrenzen“ – wer hätte es gedacht – noch weiter eingrenzen. Ein Beispiel wäre folgendes: Ihr habt einen Foodblog, der sich auf vegetarische Gerichte spezialisiert hat. Ihr wollt damit Menschen ansprechen, die sich für Foodblogs interessieren, die aber auch vegetarisch und vegan interessiert sind. So könnte dann eure Zielgruppeneinstellung aussehen:

Facebook Ads Zielgruppen Detailed Targeting

Wollt ihr bestimmte Personengruppen nicht in eurer Zielgruppe haben, könnt ihr auch Personen ausschließen. Die auswählbaren Begriffe sind hier dieselben, nur müsst ihr es in die Spalte unterhalb eingeben.

Unter „Verbindungen“ könnt ihr nun auswählen, ob ihr Fans eurer Seite ansprechen wollt, oder genau diese eben nicht, wenn ihr nur an neue Leser ausspielen wollt. Passt aber auf, wenn ihr die Option „Freunde von Personen, denen deine Seite gefällt“ aufnehmt. Hier würde ich immer trotzdem noch einige zusätzliche Angaben machen, damit ihr hier nicht völlig danebenliegt. Wenn ich überlege, wen ich alles als Facebookfreund habe und wie weit unsere Interessen auseinanderliegen… Ihr wisst, was ich damit sagen will.

Bevor wir zu den Platzierungen kommen, bietet Facebook euch noch den Button „Diese Zielgruppe speichern“ an. Somit müsst ihr euch nicht jedes Mal erneut die Arbeit machen, sondern könnt eine gut funktionierende Zielgruppe auch einfach speichern.
Eure gespeicherten Gruppen findet ihr beim nächsten Mal dann ganz oben, wenn ihr „Gespeicherte Zielgruppen verwenden“ auswählt.

Facebook Ads Zielgruppen Platzierungen
Platzierungen! Wenn du Facebook lässt, spielt Facebook deine Anzeigen nicht einfach nur im Newsfeed aus, sondern auch im Audience Network (auf Partnerseiten), in Instant Articles, In-Stream Videos, auf Instagram oder in der rechten Spalte auf Facebook. Du kannst hier auch bestimmen, ob deine Anzeigen mobil und/oder nur in der Desktopversion angezeigt werden soll und sogar, welches Betriebssystem die User haben sollen. Sicher hast du schon einmal eine Anzeige auf Instagram gesehen, die so
richtig fehlplatziert wirkte? Häufig hat dann der zuständige Social Media Manager einfach vergessen, Instagram als Platzierung auszuschließen. ;) 

Der Vorteil, wenn du möglichst viele Platzierungen zulässt, ist, dass Facebook eigenständig entscheiden kann, wo deine Anzeige erscheinen soll. Die Kosten für deine Anzeige sinken, weil du Facebook viel Raum für die Optimierung lässt. Hier erfährst du mehr darüber, wie automatische Platzierungen bei Facebook funktionieren. Bedenke jedoch, dass es nicht immer Sinn macht, eine Anzeige überall auszuspielen. Beispielsweise wenn du einen Link im Posttext hast. Auf Instagram ist dieser nicht klickbar – demnach ist eine Platzierung dort vielleicht weniger wertvoll für dich. Es lohnt sich also meist, die automatische Platzierung noch ein wenig zu modifizieren.

Rechts in der Spalte „Zielgruppengröße“ könnt ihr übrigens immer kontrollieren, wie groß eure ausgewählte Zielgruppe derzeit ist und wie viele Personen ihr in etwa mit eurem Budget erreichen werdet.

Ich würde immer empfehlen, (je nach Budget) mindestens zwei Werbeanzeigengruppen mit unterschiedlichen Zielgruppen aufzusetzen. Ihr könnt zum Beispiel eine Anzeige nur an Seitenfans (hier müsst ihr neben der Standortangabe dann nur noch unter „Verbindungen“ die Option „Personen, denen deine Seite gefällt“ auswählen) und eine zweite über das detaillierte Targeting an Personen ausspielen, die sich eventuell für euren Content interessieren könnten. So macht ihr potentielle Leser auf euch aufmerksam und überzeugt sie im besten Fall direkt mit eurem Content, Fan eurer Facebookseite zu werden – ganz ohne Page Like Ad!

Experimentiert ruhig ein wenig mit den Zielgruppen. Achtet aber darauf, nicht ganz so stark ins Blaue hinein zu targeten. Irrelevante Anzeigen im Feed nerven uns alle – und ihr möchtet sicher nicht euer Geld dafür ausgeben, dass eine ganz falsche Zielgruppe euren Content ignoriert. Ein bisschen um die Ecke denken ist jedoch durchaus erlaubt! Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass Anzeigen für meinen Schweine-DIY-Blog für Leute mit Interesse „Minischwein“ gar nicht so gut funktioniert, Personen mit dem Interesse „Dawanda“ und „Etsy“ jedoch sehr gut darauf reagieren. Ich sollte mich also lieber auf kreative Menschen fokussieren, weniger auf Schweinebesitzer. ;)

Noch ein Hinweis zum Schluss: Ihr solltet eure Anzeigen, gerade zu Beginn, unbedingt im Auge behalten und immer mal wieder in den Werbeanzeigenmanager schauen. Ist die Anzeige schon eine Zeit lang gelaufen und hat die ersten Ergebnisse erzielt, wird auch gleich der Preis für die durchschnittlichen Kosten pro Ereignis angezeigt. Ist dieser zu hoch, gibt es verschiedene mögliche Gründe dafür.

Dein Targeting ist schlecht.
Dies könnt ihr unter anderem mit der Relevanzanzeige überprüfen. Hierzu müsst ihr in die dritte Ebene der Anzeige gehen und euch über den Button „Spalten anpassen“ die „Relevanzbewertung“ anzeigen lassen. Hier wird ein Wert von 1-10 angezeigt, wo
bei 10 den besten Wert darstellt. Liegt der Wert bei 5 oder weniger, interessiert eure Anzeige die Menschen in eurer eingestellten Zielgruppe eher weniger. Hier gibt es dann Optimierungsbedarf.

Facebook Ads Zielgruppen Spalten-anpassen

Deine Zielgruppe ist zu klein.
Ist die Zielgruppe zu sehr eingeschränkt, versucht Facebook natürlich trotzdem irgendwie, euer Geld auszugeben. Da kann es passieren, dass die Anzeige immer und immer wieder denselben Menschen angezeigt wird (wenn kein Capping eingestellt wurde, das dies begrenzt) – die sich aber einfach nicht dafür interessieren. Hier hilft es, sich die Frequenz der Anzeige anzeigen zu lassen (setzt hierfür über „Spalten anpassen“ den Haken bei „Frequenz“).

Deine Anzeige ist uninteressant.
Ihr könnt natürlich den tollsten Artikel der Welt bewerben, doch wenn ihr ihn den Leuten nicht schmackhaft macht, wird ihn keiner lesen wollen. Was in euren Ohren vielleicht erst einmal nicht schön klingt, aber fast immer hilft: Sagt den Leuten klar, was sie tun sollen. Sätze wie „Lade dir jetzt mein Freebie runter!“ oder „Lies hier die besten Tipps für Hamburg!“ funktionieren. Probiert es aus! Fast noch wichtiger als ein guter Text ist natürlich das Bild. Falls ihr einen Linkpost bewerbt, dann achtet unbedingt darauf, dass der Bildausschnitt ordentlich aussieht. Wird in der automatischen Bildauswahl etwas abgeschnitten oder sieht nicht gut aus, bearbeitet das Bild lieber noch einmal händisch nach.
 
Es folgen diese Artikel:
Facebook Ads für Blogger – Teil 4: Welche Anzeige für welchen Content?
Facebook Ads für Blogger – Teil 5: Tipps & Tricks
 
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Facebook Ads für Blogger Teil 3 : die richtige Zielgruppe einstellen

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